Die Magie beim Schreiben

Diese Folge ist für alle, die die Faszination des Schreibens teilen. Für alle die selbst gerne schreiben, für alle die schon immer wissen wollten, wie ein Text entsteht und für alle die gerne Geschichten hören. Es geht um die faszinierende Welt des Schreibens. Vom Schreibwerkzeug über den ersten Impuls für einen Text durch den gesamten Schreibprozess bis hin zum Abschied vom Werk. Es geht um Hingabe, Demut und den Geist der den Schreibenden und den Lesenden verbindet.

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Für alle, die gerne selber lesen wollen:

Die Magie des Schreibens

Diese Folge ist für alle, die die Faszination des Schreibens teilen. Für alle die selbst gerne schreiben, für alle die schon immer wissen wollten, wie ein Text entsteht und für alle die gerne Geschichten hören. Es geht um die faszinierende Welt des Schreibens. Vom Schreibwerkzeug über den ersten Impuls für einen Text durch den gesamten Schreibprozess bis hin zum Abschied vom Werk. Es geht um Hingabe, Demut und den Geist der den Schreibenden und den Lesenden verbindet.

Faszination Schreiben

Schreiben ist meine Leidenschaft. Ich kann aus tiefstem Herzen sagen, dass ich das Schreiben und alles, was damit zusammenhängt, liebe. Es beginnt mit dem Material: Den Blättern, den Stiften, der Tastatur und endet mit dem letzten Punkt und diesem besonderen Gefühl – diesem es ist vollbracht.

Kleiner Einschub für alle Perfektionist:innen unter uns: Ja, es gibt diesen Punkt, an dem sich ein Text fertig anfühlt. Jedoch verhindert Madame Perfektionismus meist, dass wir diesen Punkt spüren. Natürlich gibt es für eine Autor:in an einem Text immer noch was zu ändern, aber ob das immer zum Besseren ist? Meiner Erfahrung nach nicht. Also lausche darauf, was der Text dir sagen will.

Schon als junges Mädchen habe ich Bücher geliebt. Die Form eines Buches, der einzigartige Geruch nach Druck und Leim, der geordnete Text auf dem Papier – für mich sind Bücher viel mehr als beschriebene Blätter. Sie sind Pforten zu anderen Welten.

In einem Text offenbart sich der Geist dessen, der ihn geschrieben hat. Der Lesende taucht in die Welt des Schreibenden ein. Dessen Geist wirkt auf den Lesenden, der ihn auf seine eigene Weise wahrnimmt und daraus seine Welt kreiert. So verbinden sich der Geist des Schreibenden mit dem Geist des Lesenden über die Worte, die einen Text formen, der sich nach ganz eigenen Gesetzen gestaltet hat. Das nenne ich Magie.

 

Der Akt des Schreibens als Teil des Schreibprozesses

Für mich ist das Schreiben an sich schon ein Genuss. Wenn ich einen Stift in der Hand halte, die Textur des Papiers fühle oder die Tasten unter meinen Fingerkuppen spüre, dann entsteht bei mir eine tiefe körperliche Verbindung zum Schreibprozess. So wird das Schreiben für mich auch zu einem sinnlichen Erlebnis.

Ich erinnere mich gerne daran, wie ich in der Schule gelernt habe, mit 10 Fingern auf einer Schreibmaschine zu tippen. Beigebracht hat mir das Frau Trösch. Sie war von der 8. bis zur 10. Klasse meine Lehrerin für Maschineschreiben und Stenografie. Sie wirkte wie eine dieser Sekretärin, die man aus alten Schwarz-weiß Filmen kennt, in denen unzählige Frauen in einem großen Raum an ihrer Schreibmaschine sitzen und tippen. Und immer wieder klingelt irgendeine Schreibmaschine und läutet das Ende einer Zeile ein.

Und wie in diesen Filmen saß ich mit meinen Klassenkameradinnen ordentlich in Reihen, jede vor ihrer eigenen Schreibmaschine im Unterrichtsraum. Frau Trösch stand in einer klassischen Kombination aus Rock und Bluse vor uns. In den Händen ihr Markenzeichen: eine kleine Trommel. Mit einem Stöckchen schlug sie auf die Trommel und gab den Takt vor und 25 Mädchen tippten asdf jklö. Das Prozedere begann mit dem kleinen Finger der linken Hand auf dem a und endete mit dem kleinen Finger der rechten Hand auf dem ö. Immer und immer wieder. Ich empfand das als einen höchst meditativen Vorgang und ich liebte es.

 

Schreiben beginnt mit einem Impuls

Zurück zum Schreiben. Wann beginnt der Schreibprozess. Ich würde sagen, es beginnt mit einem Impuls. Beim vorliegenden Text war es der Impuls: „Ich liebe das Schreiben!“. Gleich darauf hörte ich meine innere Stimme sagen: „Schreibe darüber!“

Ich nehme diese Impulse ernst und notiere alles, was mir dazu in den Kopf kommt. Seit Neuestem diktiere ich auch direkt in mein Handy. Der Impuls für diesen Text kam mir um 06:30 Uhr in der Früh. Ich bin Langschläferin. Um diese Zeit aufzustehen und etwas aufzuschreiben ist extrem hart für mich. Aber wenn bei mir Gedanken raus wollen, dann sind sie sehr massiv und weiterschlafen geht dann eh nicht. Also habe ich alles auf Handy aufgenommen und bin danach entspannt wieder eingeschlafen.

Eigentlich ist Gedanke gar nicht der passende Begriff. Ich denke in diesen Momenten nicht. Irgendetwas möchte aus mir heraus und dazu verwende ich Worte. Und ich versuche sogar meinen Verstand bewusst aus dem Spiel zu nehmen, damit diese Worte ungehindert fließen können.

 

Schreiben ist Arbeit

Meine ersten Gedanken für einen Text dienen mir als Grundlage für weitere Impulse. Ich überlege mir eine Arbeitsüberschrift und notiere alles was mir zum Thema einfällt in Stichpunkten: Begriffe, Schlagworte, Beispiele, Erfahrungen. Notiere mir mögliche Quellen, Büchern, Podcast, eigene Texte und kopiere schon mal erste Rechercheergebnisse ein. Dabei formt sich meist schon eine ungefähre Struktur. Ich habe ja gelernt, wie man Texte gestaltet. So spielen Handwerk und Erfahrung ganz automatisch zusammen und daraus entsteht ein Rohentwurf.

Im nächsten Schritt geht es ans Strukturieren. Ich entwerfe eine Einleitung und einen Schluss und ziehe damit den roten Faden durch den Text. Jetzt prüfe ich, welche Inhalte gehören dazu, welche nicht. So wird der Text immer konkreter und beginnt sich zu entfalten. Der erste Entwurf steht. Diesen Prozess wiederhole ich mehrfach. So wird alles immer konkreter. Außerdem verfeinere ich die Inhalte stilistisch und strukturell. Das ist harte Arbeit und fordert mich sehr. Mein Hirn arbeitet dabei auf Hochtouren.

Hermann Hesse beschreibt den Schaffensprozess in seinem Roman Narziß und Goldmund. Seine Worte sind wunderschön und voller Poesie. Die Situation ist folgende: Goldmund ist Bildhauer und möchte aus einem Block Holz eine Skulptur seines Freundes Narziß erschaffen: „Er stieß auf große Schwierigkeiten, auf größere, als er gedacht hatte. Sie machten ihm Sorgen, aber es waren süße Sorgen, er warb um das Werk entzückt und verzweifelt wie um eine spröde Frau, er kämpfte mit ihm erbittert und zart, wie ein Angler mit einem großen Hecht kämpft, jeder Widerstand belehrte ihn und machte ihn feinfühliger.

Auch beim Schreiben kenne ich diese Schwierigkeiten. Plötzlich hackt es und nichts scheint mehr zu passen. Der Übergang ist sperrig. Der Satz will sich einfach nicht einfügt. Ein Absatz schwebt frei im Nichts und passt nicht in den vorgegebenen Kontext. Ich ringe um Formulierungen und suche nach noch genaueren Worten und Beschreibungen. Ich hadere in einem inneren Dialog und zweifle daran, ob der Text überhaupt gelingen wird. Ich drücke und quetsche den Text, um doch irgendwie eine Lösung zu finden. Meist ist das ein Anzeichen dafür, dass ich mich von Teilen des Textes verabschieden muss. Wenn sich etwas als derart störend anfühlt und nirgendwo hineinpasst, gehört es nicht in den Text.

 

Hingabe und Demut beim Schreiben

Und plötzlich, wie durch Zauberhand beginnt es zu fließen und alles fügt sich. Die sperrige Formulierung löst ihre Starre und wandelt sich in einen eleganten klaren Satz, das richtige Wort stellt sich ein und selbst der Absatz findet seinen Platz an einem Übergang, der wie für ihn geschrieben scheint. Die Magie des Schreibens entfaltet sich, und es scheint, als hätte der Text ein Eigenleben.

An diesem Punkt ist es an der Zeit, den Text über Nacht ruhen zu lassen. Dieser Schritt ist für die meisten Schreibenden sehr wichtig, denn während der Text ruht, arbeitet der Verstand im Unterbewusstsein weiter. In dieser Zeit bekomme ich Abstand und kann den Text danach entspannter weiterbearbeiten.

Im letzten Akt schleife ich letzte Ecken und Kanten und Schönheitsfehler aus dem Text und streue sozusagen Glitzer über das Geschriebene. Zum Abschluss noch ein Korrekturlauf, damit auch die Rechtschreibung und die Interpunktion passen.

Und wieder findet sich eine wunderschöne poetische Analogie bei Hermann Hesses „Narziß und Goldmund“: „…arbeitete er … mit Hingabe und Demut. In dieser Zeit war er weder froh noch traurig, wusste weder von Lebenslust noch von der Vergänglichkeit … Nicht er war es, der da stand und aus eigenem Willen ein Bildnis schuf; vielmehr war es der andere, es war Narziß, der sich seiner Künstlerhände bediente, um aus der Vergänglichkeit und Veränderlichkeit des Lebens herauszutreten und das reine Bild seines Wesens dazustellen.

Jetzt noch ausdrucken und fertig. Nun ist der Zeitpunkt gekommen Abschied zu nehmen. Gerade bei längeren Texten, mit denen ich als Schreibende viel Zeit verbracht habe und in die ich tief eingetaucht bin, ist das ein ganz besonderer Moment. Daher halte ich inne und spüre in mich hinein. Ich fühle Freude und eine tiefe Befriedigung, es geschafft zu haben und gleichzeitig spüre ich eine leise Traurigkeit darüber, dass der Text jetzt geht.

 

Fazit:

Schreiben ist ein Prozess, der mit einem Gedanken beginnt und sich über verschiedene Schritte entwickelt. Schreiben heißt Momente von Freude und Lust genauso wie Momente von Hadern und Zweifeln. Ich empfinde die Momente, in denen ich mich voll dem Schaffensprozess hingeben kann und in einen Flow komme als große Gnade. Denn das bedeutet, dass ich demütig empfange, was aus mir herausfließen und sich gestalten will. Prosaisch gesagt, ist das die Essenz oder die Seele eines Werkes, die sich in der Magie des Schreibens offenbart. Es ist das, was sowohl den Schreibenden als auch den Lesenden in den Bann zieht und jenseits aller Worte miteinander verbindet.

 

Ich hoffe, diese Folge hat dir gefallen. Hast du ähnliche Erfahrungen mit dem Schreiben oder ist es bei dir ganz anders? Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir über deine Erfahrungen berichtest und wir uns darüber austauschen können.

 

 

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